Exkurs: Von Roßbach nach Sylt - Im Gespräch mit Meer Leben e.V.

In den psychotherapeutischen Praxen Roßbach sind wir neben unserer Arbeit in unseren Räumlichkeiten auch immer interessiert an anderen therapeutischen Projekten, die PatientInnen auch außerhalb der ambulanten Psychotherapie für ihr Weiterkommen erschließen können.
In diesem Zusammenhang kam es zu einer sehr netten Begegnung mit Herrn Florian Gränert, dem Präsidenten vom Meer Leben e.V. auf Sylt.
Florian und das Team bieten auf Sylt SurfTherapie an. Mit dem Surfen kommen wir, die aus Bayern stammen, ja meist eher weniger in Kontakt. Deshalb soll das Thema hier im Beitrag vorgestellt werden. Florian erklärte sich nach einer kurzen Anfrage gleich zu einem Austausch bereit und zeigt im Gespräch auf, was der Verein alles leistet und wie Kinder und Jugendliche davon profitieren können.
So biete das erfahrene Team seit 2020 SurfTherapie u.a. im Sinne eines mehrtägigen Surfcamps an. Dies finde in Kooperation mit der Kinderkrebsstiftung statt. Bislang liege der Schwerpunkt der Arbeit überwiegend auf Kindern und Jugendlichen mit einer vorausgegangenen onkologischen Erkrankung. Die SurfTherapie sei jedoch vielfältig einsetzbar, erklärt Florian. So wären auch Erfolge bei psychischen Erkrankungen oder motorischen Einschränkungen zu erkennen.
Kinder und Jugendliche mit beispielsweise ADHS, Autismusspektrumstörung, PTBS, Depressionen, Panik- oder Angststörungen würden durch das Surfen positive Erfahrungen sammeln und daran wachsen können, sich selbst erfahren und sich selbst auf eine neue Weise kennenlernen können. Durch die neuen Ressourcen und den Kompetenzerwerb könnten die PatientInnen auf eine besondere Weise Selbstwirksamkeitserfahrungen generieren, was ihnen für den Behandlungsverlauf als auch für den Lebensweg neue Perspektiven und Handlungsmöglichkeiten erschließen dürfte.
Beim Meer Leben e.V. handelt es sich um einen durch Spenden finanzierten Verein. Florian und sein Team würden ihr gesamtes Knowhow nebenberuflich, also zusätzlich zu ihrer eigentlichen beruflichen Tätigkeit anbieten. Das bedeute auch, dass Angebote und Plätze natürlich nur begrenzt verfügbar sein können. Der Wunsch von Florian und dem Verein sei es, ein Therapiezentrum gründen und die SurfTherapie noch mehr Menschen zugänglich machen zu können. Der Verein sei dazu natürlich weiterhin auf Spenden angewiesen, sodass die Kurse und die MitarbeiterInnen auch finanziert werden können.
Wir als psychotherapeutischen Praxen empfinden solche sport- und erlebnistherapeutischen Angebote als äußerst gewinnbringend, da mit diesem handlungsorientierten Ansatz alternative Handlungsmuster, Ressourcen und Stärken zielgerichtet erarbeitet und erprobt werden können. Wir empfinden den Ansatz der SurfTherapie vor allem aufgrund seiner aktivierenden und stärkenden Weise als besonders vielversprechend und erwähnenswert.
Wir hoffen, dass das Team um Meer Leben e.V. noch viele Kinder, Jugendliche und deren Eltern unterstützen und der Ausbau des Therapieangebots für Kinder u.a. mit psychischen Belastungen fortschreiten kann.
Außerdem freuen wir uns auf einen weiteren Austausch und bedanken uns bei Florian für seine Zeit für das nette Gespräch.
Gerne könnt ihr oder eure Eltern sich noch ausführlicher über die Arbeit von Meer Leben e.V. informieren unter: https://meerleben-ev.de
Und zudem gibt es über die Arbeit einen sehenswerten Beitrag in der ZDF Mediathek.
Viel Freude beim Reinlesen und Reinschauen,
Elisabeth Eisinger & Stefanie Dechant